Francesinha

Vorab kann ich schon mal so viel versprechen: Heute wird's heftig!

Der Reihe nach. Heute steht also das erste Spiel unserer deutschen Nationalmannschaft an. Mit Portugal geht es gleich zu Beginn gegen den vermeintlichen Mitfavoriten in der Gruppe. Seit Jahren schon stellt mich Portugal dabei vor das Problem, dass die Küche dort stark von Fisch dominiert wird. Und Fisch stellt nun mal keine Option für mich dar.

An der Stelle muss ich mich ganz herzlich bei Eintracht Frankfurt bedanken! Durch deren Auftritte in der abgelaufenen Europa League-Saison hat der Verein nicht nur Werbung für sich und seine Fans gemacht, sondern auch für den ganzen Wettbewerb im generellen. Als Fußball-Fan hat mir das Einschalten der EL-Spiele seit Jahren zum ersten Mal wieder richtig Freude bereitet! Außerdem bin ich anlässlich des Duells im Februar gegen den FC Porto auf das folgende Rezept gestoßen.

Was genau ich mir unter „der kleinen Französin“ (grobe Übersetzung) vorstellen soll, konnte ich zunächst nicht erahnen. Es klang zwar schon irgendwie mächtig, aber ich hatte dennoch zwei von diesen Toasts pro Person eingeplant und damit das Gericht deutlich unterschätzt. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob man dieses Gericht wirklich in ganz Portugal isst oder eben nur in der Stadt Porto. Die Mitarbeiter in dem kleinen portugiesischen Supermarkt jedenfalls wussten alle was ich meine.

Die Zutatenliste (eine Portion):
3 Scheiben Toast
2 Scheiben Kochschinken
½ Linguiça (portugiesische Wurst aus einem portugiesischen Supermarkt)
1 Rindersteak (hab Minutensteaks von Aldi genommen)
4 Scheiben Käse (Gouda)

Geschichtet wird es dann auf einem Teller in der Reihenfolge: 1. Schiebe Toast, 1. Scheibe Schinken, Linguiça (hatte ich in 9 Scheiben geschnitten), 2. Scheibe Toast, 2. Scheibe Schinken, das Rinder-Minutensteak und abschließend die 3. Schiebe Toast. Dann zwei Käsescheiben oben drauf und jeweils eine halbe an die vier Seiten gestellt.

Die Soße (pro Portion):
0,33 l. Sagres (portugiesisches Bier aus besagtem Supermarkt)
0,2 l. Portwein (ebenfalls aus dem Supermarkt, gibt es beispielsweise aber auch bei REWE)
0,1 l. Milch
1 EL Mehl
2 Lorbeerblätter
1 TL Fleischbrühe
1 EL Margarine
2 EL Tomatenmark
Cayennepfeffer, Chilies

Ich hatte insgesamt für 9 Portionen geplant, weshalb ich im Endeffekt einen riesen Topf mit Soße hatte, der auch locker für die doppelte Anzahl gereicht hätte. Auf Grund der Größe kam auch kein Mixstab zum Einsatz, sondern nur ein Rührbesen. Leider war die Konsistenz der Soße noch zu flüssig, was auch nicht durch längeres Einkochen besser wurde. Daher habe ich noch so viel Soßenbinder ergänzt, bis die Soße einigermaßen dickflüssig war.

Über die fertig belegten Toasts kam dann noch ein guter Löffel Soße drüber und anschließend auf einem Teller zum Überbacken bei ca. 200°C für 8 – 10 Minuten in den Ofen. Zum Servieren kann man dann gerne noch ein paar Löffel Soße drüberschütten.

Ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen und nun müsste auch klar sein, dass man nach einem dieser Toasts schon ordentlich satt ist.

Wertung: 7,57/10
Preis/Person: ca. 5€
Zeitaufwand: ???

Hier der große Topf mit der Soße. Ja, das ist definitiv zu viel Soße. Sieht hier auch noch etwas bröckelig aus. Das hatte sich dann aber bald erledigt.

Noch mal zur Schichtung: Toast, Schinken, Wurst

Dann noch mal: Toast, Schinken, Steak

Dann noch eine Scheibe Toast drüber und mit Käse abdecken. Auch an den Seiten.

Zum Schluß noch einen guten Löffel Soße drüber und ab in den Ofen, bis es schön überbacken ist. Tipp: der Holzspieß verleiht dem Gebilde mehr Stabilität.

Kann losgehen!

Na? Zu viel versprochen?

Noch mal die schöne Schichtung. Und ja: nach einer "kleinen Französin" ist man erstmal satt.

Francesinha
Toastbrot Wurst Steak Schinken Käse
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